Erektile Dysfunktion – der Arztbesuch ist der erste Schritt zur Besserung

Drei Kakteen zwei davon gehen ein

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Eine erektile Dysfunktion wird wissenschaftlich auch als Erektionsstörung bezeichnet, landläufig ist darüber hinaus der Begriff der Impotenz im Umlauf, der jedoch falsch ist. Grundsätzlich handelt es sich um eine Sexualstörung. Unter die erektile Dysfunktion fallen noch keine kurzzeitigen Störungen der Erektion. Erst wenn es über einen Zeitraum von mehreren Monaten in der überwiegenden Zahl der Fälle vorkommt, dass eine Erektion nicht beibehalten wird oder erst gar nicht erreicht wird, liegt tatsächlich eine erektile Dysfunktion vor. Deren Vorhandensein kann zum Beispiel zu psychischem Druck führen oder zum Verlust der Libido. Die Ursache muss ärztlich abgeklärt werden, denn es kommen sowohl psychische als auch organische Gründe infrage, möglicherweise liegt auch eine Mischung körperlicher und psychischer Ursachen vor.

Sowohl organische als auch psychische Gründe denkbar

Auch wenn die körperlichen Ursachen als Grund für eine erektile Dysfunktion überwiegen, gibt es auch psychische Ursachen, die in Betracht gezogen werden können, beispielsweise:

  • Depressionen
  • Versagensängste
  • Stress

Auf der körperlichen Ebene ist die Erektionsstörung häufig mit anderen Erkrankungen verbunden. So zählen zu den körperlichen Ursachen:

  • Diabetes mellitus
  • Bluthochdruck
  • Testosteronmangel
  • Arteriosklerose
  • Schädigungen der Nerven
  • Verschiedene Medikamente

Testosteronmangel kann gerade bei älteren Betroffenen ein Grund sein, denn mit zunehmendem Alter sinkt die Produktion des Hormons. Aber auch der Lebensstil kann eine Rolle spielen. So kann beispielsweise Rauchen dazu führen, dass Blutgefäße geschädigt werden oder auch die Schwellkörper im Penis, die für die Erektion von wesentlicher Bedeutung sind. Auch wenn die Blutgefäße, die zum Penis führen, durch Arteriosklerose verengt sind, kann sich dies in Form von Erektionsstörungen auswirken. Die beteiligten Nerven können unter Umständen geschädigt sein. Die Bandbreite der möglichen organischen Ursachen ist also entsprechend groß und Abhilfe kann nur geschaffen werden, wenn zunächst eine ärztliche Diagnose gestellt wird.

Verschweigen macht es nicht besser

Der erste Schritt ist deshalb der Gang zum Arzt, damit eine solche Diagnose erfolgen kann. Gerade dieser Schritt fällt vielen jedoch schwer, denn über die Erkrankung wird nur sehr ungern gesprochen. Während sie bei Männern unter 40 noch vergleichsweise selten vorkommt, wird sie mit zunehmendem Alter häufiger, in der Gruppe über 60 steigt die Menge der Betroffenen deutlich an. Es wird jedoch von einer noch höheren Dunkelziffer ausgegangen, die ihre Ursache im häufigen Verschweigen der Erkrankung hat.

Ohne Diagnose und entsprechende Behandlung kommt es jedoch in aller Regel nur dazu, dass sich die Problematik verschlimmert und die Betroffenen mehr darunter leiden. Mag das Thema auch unangenehm sein, so sollte man sich dennoch nicht scheuen, sich an den Urologen zu wenden. Dieser wird die Suche nach der Ursache zunächst mit einem ausführlichen Gespräch beginnen, bei dem es auch wichtig ist, Vorerkrankungen oder regelmäßig eingenommene Medikamente zur Sprache zu bringen. Auch eine körperliche Untersuchung, Ultraschall und eine Blutprobe gehören zum Verfahren. Mit diesen Schritten kann oft bereits eine Ursache ermittelt werden. Deutet sich eine psychologische oder neurologische Ursache an, werden entsprechende Fachärzte hinzugezogen. Lassen sich mit diesen Methoden noch keine Gründe feststellen, gibt es weitere unterschiedliche Messverfahren, die bei der Diagnose zum Einsatz kommen können, beispielsweise eine Messung von Aktivitäten der Nerven oder auch der Muskeln.

Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten

Steht die Diagnose fest, erfolgt die passende Behandlung. Dabei kommen Medikamente, eine psychologische Behandlung oder auch operative Verfahren infrage. Hilfreich können auch Änderungen im Lebensstil sein, zum Beispiel mit dem Rauchen aufhören oder regelmäßige Bewegung. Besteht Übergewicht, kann es zur Besserung beitragen, dieses zu reduzieren. Auch weniger Alkohol zu trinken oder auf einen gesunden Blutdruck zu achten kann helfen.

Man sollte jedoch umgekehrt die Finger von Selbstmedikation durch Medikamente mit diffuser Herkunft lassen. Gerade im Internet werden Wundermittel angepriesen, die der Potenz nachhelfen sollen. Hier kann es im schlimmsten Fall zu unschönen Nebenwirkungen kommen, der Gang zum Facharzt ist deshalb in jedem Fall die bessere Wahl.
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